Merkur Bank: Fest etabliert in der Nische

Die Münchner Merkur Bank steht seit Jahren für Kontinuität und Konstanz. Diesen Grundsatz will Unternehmenslenker und Großaktionär Dr. Marcus Lingel nun auch auf die Dividende anwenden. Künftig sollen Anleger mindestens € 0.20 Dividende je Aktie als Sockelbetrag und bis zu 50 % des Gewinns erhalten.

Und wer Lingel kennt, der weiß, dass dieses Ziel mit Bedacht und Weitsicht gewählt wurde. Natürlich hat er dabei auch die anhaltende Unterbewertung der Aktie im Blick. An der Börse wiegt das Institut gerade einmal € 30.5 Mio., obwohl allein das bilanzielle Eigenkapital per 31.12.2015 € 43.4 (41.7) Mio. bzw. € 8.39 (8.06) je börsennotierter Kommanditaktie betrug. Inklusive des Periodenergebnisses im H1 2016 von € 1.9 Mio. dürfte das Eigenkapital inzwischen mehr als € 45 Mio. bzw. € 8.70 je Kommanditaktie betragen. Dem steht ein Börsenkurs am 18.08.2016 von lediglich € 5.90 gegenüber. Auch unter Ertragsgesichtspunkten ist die Bewertung alles andere als ambitioniert. Das KGV 2016e liegt im einstelligen Bereich, denn ein leichtes Gewinnplus trauen wir der Merkur Bank im Jahr 2016 allemal wieder zu. Eine Dividende von € 0.22 (0.20) je Aktie steht aktuell für eine Rendite von 3.7 % - die nächste Anhebung nicht ausgeschlossen.

Lingel gibt unumwunden zu, dass ihm der niedrige Aktienkurs ein Dorn im Auge ist und bisher Kapitalerhöhung de facto unattraktiv gemacht hat. Fände er jedoch Investoren, die bereit wären, einen nur geringen Abschlag auf das bilanzielle Eigenkapital je Aktie zu akzeptieren, würde er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Erstens würde sich wohl der Aktienkurs in Richtung Kapitalerhöhungspreis und damit nach oben orientieren. Und zweitens stünde ihm mehr Kapital für die Ausweitung des operativen Geschäfts zur Verfügung. Und wie ein Blick auf den Geschäftsverlauf im Jahr 2015 und im H1 2016 zeigt, brummt dieses. Zweistellige Kurse wären aus unserer Sicht gerechtfertigt.

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